Aus einem Interview mit Ali Mahlodji, whatchado Co-Founder und Beirat, Trendforscher beim Zukunftsinstitut, EU Jugendbotschafter und Autor:
Meine Schule wäre eine – wie es schon manche davon gibt – wo neue Lernformen eingeführt würden. Eine, in welcher die Lehrer mehr zu Begleitern würden. So etwas führt zu selbstwirksamen Entscheidungen, wo sich das Kind dann nicht mehr in einer Art Bittsteller-Rolle sieht, sondern als Teil einer lebendigen Gesellschaft, denn, noch einmal: Ein selbstwirksames Leben zu leben bedeutet für mich zu jedem Zeitpunkt im Hier und Jetzt zu sein – und nicht andauernd getrieben durch Schuld und Scham.
Und ich glaube immer weniger an ein Gebäude als Schule. Ich sehe da immer mehr eine Art „großen Dorfplatz“ vor mir mit Riesen-Stationen … einen Ort, der aber auch nicht aufhört. Also: wenn du 34 bist und wieder Fragen zum Leben hast, dann gehst du wieder dort hin. Es wäre kein Ort, wo die 12-Jährigen in einer Ecke und die 16-Jährigen in einer anderen Ecke sitzen würden, sondern da kommen Menschen zusammen, die sich im Leben einfach immer wieder die wesentlichen Fragen stellen wollen.
Und in meiner Schule der Zukunft würde „Gemeinschaft“ das wichtigste Wort werden. Die Schule der Zukunft wäre für mich eine Gemeinschaft von Menschen, deren großes Ziel es ist, dass sie ein Gemeinwohl für alle hat. Es wäre für mich also weniger ein Gebäude als die Auslegung einer Gesellschaftsform.
Ich schätze da auch Länder, die innovativer sind. In England gibt es ein Unterrichtsfach, das heißt „Achtsamkeit“, in den nordischen Ländern investiert man viel in die Elementarpädagogik, hat man für dieses Alter ganz kleine Gruppen, weil man weiß, dass die kleinen Kinder die Rohdiamanten sind …
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