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  • martinalbrecht

Lernen am Modell


Martinsfest im Kindergarten, die Kinder ziehen singend mit ihren Laternen durch die Siedlung. Martin teilt den Mantel, die Kinder das Kipferl. Vor dem Schlafen gehen dann noch eine Geschichte vom Drachen Kokosnuss oder vom kleinen Maulwurf, und dann ab ins Träumeland.


Laternen, Drache Kokosnuss und kleiner Maulwurf werden irgendwann uninteressant. Kinder werden älter, sie werden erwachsen. Erwachsene Menschen, die mit einer Martinslaterne ums Haus ziehen, Kinderbücher lesen und mit Stofftieren spielen, gelten als "kindisch" bzw. "nicht normal" - das heißt, sie entsprechen nicht der jeweils geltenden gesellschaftlichen Definition von "normal".


Normal - das heißt der Norm entsprechend - ist hingegen, dass ein Kind nach Abschluss der Grundschule mehr als 8.000 Morde und mehr als 100.000 Gewalttaten im Fernsehen gesehen hat.


Erwachsene dürfen ohnehin mehr als Kinder. Sie wissen auch viel mehr, sind viel klüger. Sie müssen deshalb auch nicht mehr erzogen werden. Sie dürfen auch Waffen kaufen und verkaufen, in den Krieg ziehen und Menschen töten.


Im vergangenen Jahr wurden mit dem Verkauf von Waffen- und Militärdiensten 350 Milliarden Euro umgesetzt. Man könnte dieses Geld auch in Bildung investieren. Ist aber ein kindischer Gedanke.

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